Miriam Sturzenegger
«Passing through»
Vernissage: Mi. 18. Oktober | 18–20 Uhr
19. Oktober bis 29. November 2023
In der aktuellen Ausstellung «Passing through» im Kunstraum Satellit bezieht sich Miriam Sturzenegger auf die Charakteristiken des Gebäudes. Als Ausgangspunkt dienen ihr die spezifischen architektonischen Eigenschaften wie die undichte Bauweise des Raumes und die Angrenzung zur kanalisierten Aare. So entwickelt die Künstlerin eine durchlässige skulpturale Struktur aus lamellenartigen Elementen, angelehnt an die Idee einer Jalousie. Die Installation untersucht räumliche Beziehungen zwischen der vorhandenen Architektur, Formen der Blicklenkung und der lebendigen Materialität der durch Wasser geprägten Umgebung.
Architektonische und raumbildende Prozesse sind wiederkehrende Themen in Miriam Sturzeneggers Arbeit. Ihre minimalen Setzungen werden von den haptischen, sinnlichen Eigenschaften der präzis gewählten Materialien geprägt. Für die Ausstellung im Satellit widmet sich die Künstlerin einem experimentellen Gussverfahren, wobei sie Materialien wie Kieselsteine oder Schlamm, verwendet, welche sie aus der Aare schöpft. Es entsteht ein feines und instabiles Sediment aus mineralischen und organischen Partikeln. Darauf werden Schichten aus Gips in massangefertigte Gussformen für die Herstellung der Stelenelemente gefüllt. Der Gips trocknet und verfestigt sich, das ausgelegte Material bleibt hängen oder löst sich, das eine sickert ins andere und vermischt sich. Die Arbeit ist dezidiert physisch, roh und fragil.
Zu sehen ist eine Installation in Form einer rhythmisierten Skulptur, die mit seiner Durchlässigkeit die Grenze zur Objekthaftigkeit auslotet. Gleichzeitig werden die Elemente durch die vertikale Präsentation in der Ausstellung aus ihrem Landschafts- und Bodenbezug herausgelöst. Über die Positionierung wird die Einsicht durch Lücken und Versatz zwischen den Lamellen betont, wobei das gesamte Setting mit dem Verhältnis zwischen Zeigen und Verbergen spielt. Die Stelen werden in unmittelbarer Nähe zur Fensterfront aufgereiht, welche volle Einsicht in den Ausstellungsraum gewährt.
CV
Miriam Sturzenegger (*1983) lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Bern und Emmenbrücke. Ihre raumbezogenen und skulpturalen, oft ortspezifischen Arbeiten befassen sich mit den Ordnungen des Gebauten ebenso wie mit dessen lebendiger Materialität aus der Perspektive physischer Präsenz und raumbildender Prozesse. Anlässlich des Preises der Kunstgesellschaft Luzern realisierte sie 2019 eine Kabinettausstellung im Kunstmuseum Luzern, 2020 erhielt sie den Manor Kunstpreis Kanton Bern mit einer Einzelausstellung im Kunsthaus Pasquart in Biel und 2021 den Preis der Ortsbürgergemeinde St. Gallen.
Tobias Hauswirth
«New to the team»
Vernissage: Mi. 6. Dezember | 18–20 Uhr
7. Dezember 2023 bis 17. Januar 2024
Der Kunstraum Satellit freut sich, Sie zur Ausstellung des Malers Tobias Hauswirth (*1998) einzuladen. Die in der Ausstellung gezeigte Arbeiten sind in diesem Jahr entstanden.
Ausgangspunkt seiner aktuellen Malerei ist eine Art metaphorische Gegenständlichkeit, welche Hauswirth zu reduzierten Bildkompositionen «dichtet». Wir sehen Räume, spiegelartige Farbflächen, planetarische Konstellationen oder einfache Gegenstände wie eine Fischerrute in den gezeigten Bildern. Die Sujets stehen als Beispiele für eine Malerei, die zwischen gegenständlicher Ausgangslage und abstrakter Bildfindung pendeln kann.
Der Künstler arbeitet meist seriell, oder zumindest an mehreren Bildern gleichzeitig. Wie er selber sagt, versucht er, sich so von den Erwartungen des einzelnen Bildes zu befreien. Mag der Reduziertheit der Sujetwahl und deren Umsetzung im ersten Augenblick teilweise etwas Karges anhaften, so übt die Malerei längerfristig eine beruhigende, überraschend üppige Ausstrahlung aus. – Tobias Hauswirth ist auf der Suche. Die Suche nach einer Form von Malerei, wo Inhalt und Form eine stringente Einheit bilden. Dazu sagt der Künstler: «Die Dinge, die mich interessieren, tauchen immer wieder auf. Es scheint oft um Räume zu gehen. Um Blicke – von Innen nach Aussen oder umgekehrt. Um Zeichen, Buchstaben und andere Hinweise. Um Unklarheiten und Fragen.» Es werden Umwege in Kauf genommen, um bei einem Bild «anzukommen». Es sei, als müsste er im Dunkeln tappen und zwei-, dreimal im Kreis laufen, bevor er ans Ziel komme. Damit stellt Hauswirth seinen eigenen Standpunkt in Frage und entwickelt visuelle Wiederholungen zu neuen Inhalten, Erkenntnissen und Einsichten weiter.
CV
Tobias Hauswirth wohnt und arbeitet in Biel. 2022 schloss der Künstler das Studium BA Fine Arts an der Hochschule der Künste Bern ab. In diesem Jahr waren seine Arbeiten unter anderem in der zweiteiligen Guppenausstellung «Werte im Wandel. Die Kunstsammlung Kanton Bern zu Gast im Kunsthaus Interlaken» und in der Ausstellung „Coucou !“ Im Offspace Cou_rbe in Biel zu sehen.
Info
Der Kunstraum Satellit am Guisanplatz in Thun bietet zahlreiche Möglichkeiten eines Dialogs zwischen Kunst und Öffentlichkeit. In dieser urbanen Umgebung bildet er den Schnittpunkt zwischen Innenstadt und Selve-Quartier. Die Nähe zu Cafe Bar Mokka und Kino Rex sorgt für ein kulturelles Ambiente.
Satellit wurde als Zwischennutzung des ehemaligen Kiosks am Guisanplatz gegründet und wird vom Kunstverein Satellit kuratiert und betreut. Dieser setzt sich zusammen aus Raffaella Chiara, Künstlerin / Johannes Saurer, Architekt / Mario Schlachter, Studium Kunstgeschichte und Mitglied der Betriebsleitung Cafe Bar Mokka / Dominik Stauch, Künstler.
Ehemalige Team Mitglieder: Myriam Loepfe, Kulturvermittlerin (2019 – 2021), Paul Le Grand, Künstler (2019 – 2021), Katrin Sperry, Kulturwissenschaftlerin (2020 – 2022)
Der Kunstraum Satellit hat keine Öffnungszeiten, Satellit ist ein Schauraum, durch das grosse Schaufenster haben Sie immer Einblick. Die Vernissagen finden jeweils am angekündigten Datum, mittwochs 18–20h draussen bei jeder Witterung statt.
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Die Ausstellung «Splitter-Monolith» wurde von der Burgergemeinde Bern unterstützt von:
Die Ausstellung «Drehpunkt» von Dual Architekten BSA wurde unterstützt von:
