Freudiger Schwab
Kunstaktion
«Teearbeit Nr. 5: ARTEMISIA ANNUA»
Do. 16. September 2021 | 19 Uhr
FREUDIGER SCHWAB zeigen Mitte September – nach langer Pause - ihre neue Teearbeit Nr.5, die sie speziell für den Kunstraum Satellit entwickelt haben. Die Kunstaktion zeugt von der intensiven Auseinandersetzung der Künstlerinnen Christine Freudiger und Verena Schwab mit «Handlung als Kunst» im Sinne eines erweiterten Kunstbegriffes: Dabei kommen neben ihrer Anwesenheit Raum, Zeit, Licht, Form und Farbe, Wasser und verschiedene Teekräuter wie auch Zufall zum Einsatz.
Kunstaktion mit Tee
Seit längerem beschäftigen sich Verena Schwab und Christine Freudiger im Rahmen von FREUDIGER SCHWAB in ihrer «Teearbeit» mit der Bedeutung von Tee und seinen sozialen Auswirkungen, beispielsweise auch mit dem japanischen Teeweg. Bei ihren aktuellen intensiven Recherchen haben sie nun auch erstaunliche Erkenntnisse über die mannigfaltigen Heilwirkungen von Teekräutern gewonnen wie antibakterielle, entzündungshemmende, Immunsystem stärkende sowie antivirale... So ist der Name «Teearbeit Nr.5: Artemisia annua» entstanden.
Mit dem «erweiterten Kunstbegriff» nehmen FREUDIGER SCHWAB Bezug auf Joseph Beuys sowie auf Franz Erhard Walther, der diesen 2018 folgendermassen umschrieb: «Diese Vorstellung hat mich ein Leben lang fasziniert: dass zu einem Werk Handlung kommen könnte. Mit der Konsequenz, dass die Handlung selbst Werkcharakter bekommt.» Eine Kunstaktion ist im Gegenzug zu einer Performance näher bei den Bildenden Künsten und geht von Handlungen aus, die jede*r machen könnte, aber nicht alle machen. Im Zentrum des künstlerischen Interessens des Duos steht somit die bewusste Gestaltung von Alltagshandlungen und deren Inszenierung in den Kunstkontext. Mit einer primär prozess- und nicht produkteorientierten Arbeitshaltung werden die ästhetischen und substanziellen Prozesse von Farbe und Form sowie deren Transformation wichtig.
Das Einbeziehen von räumlichen Gegebenheiten sowie der Raumsituation an sich ist für FREUDIGER SCHWAB zentral. Die Betrachter*innen werden mit ihrer Anwesenheit dabei selbst zum integralen Bestandteil der Kunstaktion. Die Arbeitsweise von FREUDIGER SCHWAB lässt sich wohl am treffendsten mit den Begriffen «work in progress» und «reduce to the max» beschreiben.
Die erste künstlerische Zusammenarbeit des Duos FREUDIGER SCHWAB geht zurück ins Jahr 1987 und heisst «bella aurora – Totenfeier für ein Haus». Bereits diese Kunstaktion steht unter dem Credo eines erweiterten Kunstbegriffes, so kommen neben visuell und akustisch wirksamen Gestaltungsmitteln auch für den Geschmacks- und Geruchssinn wirksame Elemente zum Einsatz. 1993 betreiben sie gemeinsam die erste Teebar, wobei sie den Vernissagegästen in Rotweingläsern homöopathisch verdünnten Kräutertee in verschiedenen Farben servieren. Drei Jahre später entwickelten sie mit «Teeerinnerung l» eine Installation mit Super-8-Filmprojektionen im Kiosk, einem Kunstprojekt des Kunstkanals in der Lorraine. In Stuttgart folgte 1997 die «Teeerinnerung ll» in der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, mit einer atmosphärisch stark aufgeladenen Raumsituation. In der leer geräumten französischen Kirche in Bern kochen sie im selben Jahr für die Besucher*innen im Dunkeln Chai Tee auf dem Altar.
Christine Freudiger (*1954 in Winterthur, lebt und arbeitet in Bern) begann 1979 ihr Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sie wechselte nach einem Jahr an die Hochschule der Künste in Hamburg, wo sie bis 1985 bei Franz Erhard Walther studierte und 1987 im Fachbereich Bildende Kunst ihren Abschluss machte.
Verena Schwab (*1959 in Bern, lebt und arbeitet in Hünibach. Von 1983 bis 1989 entwickelte sie solo wie auch bei Norbert Klassen Performancetheaterprojekte. Von 1989 bis 1992 besuchte sie an der Schule für Gestaltung Bern die Fachklasse Freie Kunst und den Videoprojektkurs. 1995-1997 folgte ein Stipendium an der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart.
Kunstaktion mit Tee
Seit längerem beschäftigen sich Verena Schwab und Christine Freudiger im Rahmen von FREUDIGER SCHWAB in ihrer «Teearbeit» mit der Bedeutung von Tee und seinen sozialen Auswirkungen, beispielsweise auch mit dem japanischen Teeweg. Bei ihren aktuellen intensiven Recherchen haben sie nun auch erstaunliche Erkenntnisse über die mannigfaltigen Heilwirkungen von Teekräutern gewonnen wie antibakterielle, entzündungshemmende, Immunsystem stärkende sowie antivirale... So ist der Name «Teearbeit Nr.5: Artemisia annua» entstanden.
Mit dem «erweiterten Kunstbegriff» nehmen FREUDIGER SCHWAB Bezug auf Joseph Beuys sowie auf Franz Erhard Walther, der diesen 2018 folgendermassen umschrieb: «Diese Vorstellung hat mich ein Leben lang fasziniert: dass zu einem Werk Handlung kommen könnte. Mit der Konsequenz, dass die Handlung selbst Werkcharakter bekommt.» Eine Kunstaktion ist im Gegenzug zu einer Performance näher bei den Bildenden Künsten und geht von Handlungen aus, die jede*r machen könnte, aber nicht alle machen. Im Zentrum des künstlerischen Interessens des Duos steht somit die bewusste Gestaltung von Alltagshandlungen und deren Inszenierung in den Kunstkontext. Mit einer primär prozess- und nicht produkteorientierten Arbeitshaltung werden die ästhetischen und substanziellen Prozesse von Farbe und Form sowie deren Transformation wichtig.
Das Einbeziehen von räumlichen Gegebenheiten sowie der Raumsituation an sich ist für FREUDIGER SCHWAB zentral. Die Betrachter*innen werden mit ihrer Anwesenheit dabei selbst zum integralen Bestandteil der Kunstaktion. Die Arbeitsweise von FREUDIGER SCHWAB lässt sich wohl am treffendsten mit den Begriffen «work in progress» und «reduce to the max» beschreiben.
Die erste künstlerische Zusammenarbeit des Duos FREUDIGER SCHWAB geht zurück ins Jahr 1987 und heisst «bella aurora – Totenfeier für ein Haus». Bereits diese Kunstaktion steht unter dem Credo eines erweiterten Kunstbegriffes, so kommen neben visuell und akustisch wirksamen Gestaltungsmitteln auch für den Geschmacks- und Geruchssinn wirksame Elemente zum Einsatz. 1993 betreiben sie gemeinsam die erste Teebar, wobei sie den Vernissagegästen in Rotweingläsern homöopathisch verdünnten Kräutertee in verschiedenen Farben servieren. Drei Jahre später entwickelten sie mit «Teeerinnerung l» eine Installation mit Super-8-Filmprojektionen im Kiosk, einem Kunstprojekt des Kunstkanals in der Lorraine. In Stuttgart folgte 1997 die «Teeerinnerung ll» in der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, mit einer atmosphärisch stark aufgeladenen Raumsituation. In der leer geräumten französischen Kirche in Bern kochen sie im selben Jahr für die Besucher*innen im Dunkeln Chai Tee auf dem Altar.
Christine Freudiger (*1954 in Winterthur, lebt und arbeitet in Bern) begann 1979 ihr Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sie wechselte nach einem Jahr an die Hochschule der Künste in Hamburg, wo sie bis 1985 bei Franz Erhard Walther studierte und 1987 im Fachbereich Bildende Kunst ihren Abschluss machte.
Verena Schwab (*1959 in Bern, lebt und arbeitet in Hünibach. Von 1983 bis 1989 entwickelte sie solo wie auch bei Norbert Klassen Performancetheaterprojekte. Von 1989 bis 1992 besuchte sie an der Schule für Gestaltung Bern die Fachklasse Freie Kunst und den Videoprojektkurs. 1995-1997 folgte ein Stipendium an der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart.