TUTTO PASSA - SINA EGLI
16. Mai bis 02. Juli 2025
Die Ausstellung «tutto passa» widmet sich dem fliessenden Übergang von Zeit, Erinnerung und Vergänglichkeit. In dieser bemerkenswerten Schau präsentiert die Künstlerin Sina Egli Fotografien, die über lange Zeit auf einer Hardware archiviert waren – unsichtbare Spuren der Vergangenheit, die nun das Licht der Gegenwart erblicken. Diese Fotografien sind mehr als nur Momentaufnahmen; sie sind gefrorene Geschichten, eingefangene Erlebnisse, die in ihrer Vergänglichkeit und scheinbaren Unvergänglichkeit eine tiefere Bedeutung entfalten. Jede Aufnahme erzählt von einem Moment, der, obwohl digital gespeichert, von der Zeit unweigerlich beeinflusst wurde.
Im Zentrum des Raumes wird ein Sockel stehen, auf dem die Hardware selbst zur Schau gestellt wird. Sie wirkt wie ein stummer Wächter der digitalen Welt, ein stilles Relikt der Technologie. Diese physische Präsenz der Hardware bildet einen faszinierenden Kontrast zu den flimmernden Bildern und fordert die Betrachtenden auf, über den Ursprung und die Essenz der Fotografien nachzudenken. Die Hardware wird zum Bindeglied zwischen der immateriellen Welt der Daten und der physischen Realität, die uns umgibt. Sie wird so zur Metapher für den Übergang von Digitalem zu Sichtbarem, von Vergangenem zu Gegenwärtigem.
Die Fotografien selbst sind von einer subtilen Melancholie durchzogen, die die Betrachtenden einlädt, in ihre Tiefen einzutauchen. Sie erinnern an die Fragilität des Augenblicks und die Unbeständigkeit, mit der Erinnerungen in unserer digitalen Welt gespeichert werden. In ihrem ruhigen, fast geheimen Charakter, entfalten sie eine Schönheit, die sowohl temporär als auch zeitlos wirkt – eine paradoxe Reflexion der digitalen Ära, in der wir leben.
«tutto passa» wird so zu einer Meditation über das Werden und Vergehen, über die Flüchtigkeit von Daten und die Vergänglichkeit des menschlichen Erlebens. Die Fotografien von Sina Egli stehen nicht nur für das, was wir gesehen haben, sondern für das, was uns entglitten ist. Sie sind sowohl Dokumente einer vergänglichen Realität als auch poetische Spiegel von Momenten, die durch den digitalen Raum überdauern. In dieser Ausstellung finden Fotografien und Hardware im Dialog zueinander eine neue Bedeutung – als Zeugnisse einer flüchtigen, aber dennoch präsenten Vergangenheit.
CV
Sina Egli lebt und arbeitet in Bern. Nach ihrer Ausbildung zur Gestalterin Werbetechnik und Grafikerin EFZ arbeitete sie als Grafikerin in verschiedenen Grafikateliers & Agenturen. Seit 2021 ist sie teilselbständige Grafikerin & Fotografin mit grosser Leidenschaft für Typografie, Fotografie, schlichte Formensprache und absolvierte im 2022 das CAS Editorial Advanced ab. Ihr Interesse an der Buchgestaltung zeichnet sich durch die eigen initiierten Buchprojekte «6:51:32» & «365» ab, welche eine grossen Auswahl ihrer Werke zeigen und stellte bereits in Berlin aus. In ihren Arbeiten fokussiert sich Sina Egli als Designerin auf Editorial Design, Fotografie und Identity, stets begleitet vom Anspruch an höchste Qualität und Individualität.
Web: www.sina-egli.ch
Instagram: @madame_zart